War eigentlich irgendein deutscher Minister noch nicht in Indien?

Kanzler, Aussenministerin, Finanzminister und nun der Wirtschafts- und der Arbeitsminister. Sie alle waren schon da.

Umwerben wollen sie den Schwellenstaat, anwerben wollen sie IT-Genies, werben für die super-duper Bundesrepublik.

Scheint nicht so recht zu verfangen. Könnte mit dem Auftreten der Gäste zu tun haben, deren Indien-Bild zwischen den Filmen «Dschungelbuch» und «Slumdog Millionär» verharrt.

Gönnerhaft herablassend bieten sie vermeintlich ausgemergelten Barfüssigen einen 4000-Euro-Job im Hochsteuerland Jarmanee als einzigartige Chance, bitterer Armut zu entfliehen.

Echt jetzt? Hat ihnen niemand gesagt, wie viel gute IT-Kräfte in Indien verdienen – mit deutlich weniger Abzügen?

Wissen sie nicht, dass Google USA im Schnitt 350.000 Dollar im Jahr bezahlt?

Haben sie nicht gehört, dass grade eben, da sie verschwitzt von Campus zu Campus touren, eine indische Raumsonde unterwegs zum Mond ist?

Indien will auf dem Mond landen, und Deutschland kriegt nicht mal den Bahnhof Stuttgart auf die Reihe.

Wer, bitte, hat hier Grund, gönnerhaft zu sein?