Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) appelliert an die Medien, ihre Berichterstattung über die Alternative für Deutschland (AfD) grundlegend zu überdenken und vor allem: «neu zu justieren». Dies schreibt der Verband in einer Pressemitteilung. Anlass ist ein Bericht der Süddeutschen Zeitung, nach dem das Bundesamt für Verfassungsschutz erwägt, die gesamte AfD als «gesichert extremistische Bestrebung» einzustufen.

Diese mögliche Neubewertung markiert eine signifikante Verschärfung gegenüber der bisherigen Klassifizierung als Verdachtsfall für Rechtsextremismus. Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster sagt: «Wenn das zur offiziellen Position des Verfassungsschutzes wird, können wir Journalistinnen und Journalisten die AfD nicht mehr als eine Partei von mehreren beschreiben.» Seiner Ansicht nach muss in der Berichterstattung kontinuierlich auf die extremistischen Absichten der AfD hingewiesen werden – «wie auf Zigarettenschachteln».

Darüber hinaus sieht Beuster eine schärfere Einstufung der AfD als notwendig an, um den Schutz von Journalisten bei der Berichterstattung über AfD-Veranstaltungen zu gewährleisten. Zitat: «Die Polizei muss noch stärker als bisher ihr Augenmerk darauf richten, dass Journalistinnen und Journalisten gefahrlos und ungehindert ihrem Berichterstattungsauftrag nachkommen können.» Die von AfD-Anhängern ausgehende feindselige Einstellung gegenüber den Medienvertretern sei seit Gründung der Partei ein beständiges Risiko für Journalisten. Beuster rät Journalisten, die bedroht, beleidigt oder angegriffen werden, sich an ihren jeweiligen DJV-Landesverband zu wenden.