Die finnische Aussenministerin Elina Valtonen hat in einem Interview mit der Bild-Zeitung die deutsche Energiepolitik scharf kritisiert: Ihrer Meinung nach befindet sich Deutschland auf dem Holzweg, insbesondere in Bezug auf den Kurs der Ampel-Regierung in der Atompolitik.

Valtonen sagt, Finnland habe im Gegensatz zu Deutschland bereits eine vollständige Autarkie in der Stromerzeugung erreicht – vor allem dank der Kernenergie. Sie warnt vor den Herausforderungen, die sich für europäische Partner ergeben, die ihr Energieangebot verknappt haben.

Während Deutschland seine eigene Stromproduktion aus Kernkraft beendet hat und auf Gas und Kohle setzt, betont Valtonen die Bedeutung der Kernenergie für Finnland im Kampf gegen den Klimawandel.

Die finnische Ministerin kritisiert auch Deutschlands Entscheidung, Gas als Übergangstechnologie zu wählen. Sie hebt hervor, dass Finnland bis 2035 klimaneutral sein will, indem es auf eine Vielzahl von Energiequellen setzt. Kernenergie spiele dabei eine zentrale Rolle. Deutschland hinkt aus ihrer Sicht im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, die auf Kernkraft setzen, hinterher, insbesondere, was die Erreichung der Klimaneutralität betrifft.

Valtonen bietet trotz ihrer Kritik an der deutschen Politik auch eine Kooperation an. Finnland sei bereit, seine Energiequellen mit Partnern zu teilen, um gemeinsame Ziele zu erreichen​​.