In der Sonderdebatte zum Ukrainie-Krieg hatte Thomas Aeschi geäussert: «Es darf nicht sein, dass Nigerianer oder Iraker mit ukrainischen Pässen plötzlich 18-jährige Ukrainerinnen vergewaltigen.» Es folgte ein Sturm der Entrüstung. In der «Arena» gab der SVP-Nationalrat zu: «Es war ein Fehler, dass ich mich nicht konkret auf den Fall in Düsseldorf bezogen hatte.» Aeschi kassierte wegen seiner Aussage unter anderem einen – in der Sendung verlesenen – Rüffel von der Kommission gegen Rassismus. Der Zuger Parlamentarier verteidigte sich: «Das war nicht rassistisch.» Moderator Sandro Brotz konterte: «Das war rassistisch. Punkt!» Mattea Meyer, Co-Präsidentin der SP, benutzte einmal mehr die Gelegenheit für ein SVP- und Weltwoche-Bashing. Für die Grünen sollte Aline Trede in dieser «Arena» mit den Parteispitzen zum Thema Ukraine-Krieg auftreten.
Die Berner Nationalrätin boykottierte die Sendung, weil Aeschis Statement nochmals diskutiert wurde. In der Stellungnahme ihrer Partei heisst es: «Wir Grüne können und wollen diese Plattform für Rassismus in der aktuellen ‹Arena› nicht legitimieren.» Brotz erklärte vor der Kamera dazu: «Herrn Aeschi in der Sendung zu haben und ihn nicht darauf anzusprechen, was er in der Sonderdebatte gesagt hat, wäre absolut unjournalistisch gewesen. Darum gingen wir nicht auf die Bedingung der Grünen ein.» Aline Trede wurde nicht vermisst. Mattea Meyer schrie und redete für zwei. Sie nimmt keine Vertriebenen bei sich auf, ist bei der Problematik Flüchtlingswelle aber überzeugt: «Wir schaffen das!» Thomas Aeschi unterstrich: «Die SVP steht hinter dem Schutzstatus S. Aber wir wollen nicht, dass im Schlepptau der richtigen Kriegsflüchtlinge Kriminelle in die Schweiz kommen.»
Mitte-Ständerat Pirmin Bischof hatte schon zu Beginn der Sendung angebracht: «Wenn wir schon keine Pässe und Ausweise verlangen, müssen wir sicherstellen, dass möglichst nicht gleichzeitig auch Verbrecher unter dem Schutz dieses erleichterten Einreisestatus zu uns kommen.» FDP-Präsident Thierry Burkart nannte Zahlen: «Wir werden noch viele Tausend Menschen aufnehmen in unserem Land. Bis jetzt haben wir 8500 Flüchtlinge. Pro Tag kommen 600 bis 1000.» Die grosse Frage in diesem Zusammenhang konnte nicht beantwortet werden: Wird die Solidarität mit den Flüchtlingen bleiben?