Einst war die Beförderung von Briefen und Paketen das Geschäft der Schweizer Post. Das ist vorbei. Statt Briefträger braucht die Post in Zukunft Förster.

Denn die Schweizer Post hat einen Wald im deutschen Bundesland Thüringen gekauft. Die 2400 Hektaren aus der Hand eines Adeligen sollen dazu dienen, die Klimabilanz des Unternehmens zu verbessern.

Der Prinz hat einen guten Deal gemacht: Zwischen sieben und zehn Millionen Euro sollen laut Medien geflossen sein.

Auf den Abnehmer war der Verkäufer gestossen, als er hörte, dass die Schweizer Post verzweifelt versucht, ihr Netto-null-Ziel zu erreichen. Er bot seinen Wald an, die Post schlug zu.

Was sie mit dem Wald macht, weiss niemand. Vermutlich fliesst das CO2, das die Bäume absorbieren, einfach als Zahl in den Geschäftsbericht im Kapitel «Nachhaltigkeit». Das macht sich immer gut.

Ab dem 1. Januar 2024 wird der Versand von Briefen und Paketen teurer. A- und B-Post schlagen je zehn Rappen auf. Diese Schritte seien «dringend notwendig», so Postchef Roberto Cirillo. Denn das Kerngeschäft gehe zurück. Immer weniger Leute verschickten Post.

Was tut man, wenn das eigentliche Business leidet? In die Digitalisierung investieren? Neue Geschäftsfelder erschliessen?

Die Schweizer Post macht es anders. Sie erhöht die Preise für die Kunden und kauft gleichzeitig einen Wald in Ostdeutschland.