Im Wirtschaftsmagazin Ellexx findet es Kolumnistin Rosanna Grüter eine Zumutung, dass Frauen gleich viel Steuern zahlen müssen wie Männer. In ihrem «Plädoyer für einen feministischen Fiskus» fordert sie eine Unterscheidung der Besteuerung zwischen den Geschlechtern.

Gleich zu Beginn macht Rosanna Grüter das Geständnis: «Ganz ehrlich: Ich bin schlecht mit Geld.» Dabei sei sie privilegiert, «weiss, Schweizerin und studierte Ökonomin».

Nun hat Frau Grüter schon einiges gemacht, sie war Moderatorin, Aufklärerin von Kindern, Podcasterin, MeToo-Aktivistin, Dokumentarfilmerin. Ihren akademischen Abschluss hat sie mit einem Mastertitel im Fach Journalismus abgelegt. Sich damit gleich den Titel einer Ökonomin zuzulegen, erscheint da etwas dreist. Doch weil es sich nicht um einen geschützten Titel handelt, nennt sich auch die HSG-gestählte Staatswissenschaftlerin Jacqueline Badran frech «Ökonomin».

Frauen seien bei der Verteilung von Reichtum massiv benachteiligt, sinniert Rosanna Grüter. Männer hingegen kosteten den Staat eine Milliarde Franken mehr. Wegen Verkehrsunfällen, (sexualisierter) Gewalt, Alkohol- und Drogensucht usw. Wenn die Männer mehr Steuern bezahlen müssten, wäre das nichts als gerecht – man nenne das Verursacherprinzip.

Was diese Kolumnistin weniger interessiert, ist die Tatsache, dass die Kriminalität in über der Hälfte der Fälle von Ausländern ausgeht – und zwar solchen, die in der Tat wenig Steuern bezahlen. Auch leisten die Männer laut Verfassung noch immer Militärdienst für den Staat. Aber möglicherweise würde «Ökonomin» Grüter auch die Armee-Ausgaben noch dem Konto der Männer anlasten.

Tatsache ist: Besteuert wird nach Einkommen und Vermögen. Wenn, wie in Ellexx behauptet, die Männer so viel reicher sind als die Frauen, müssen sie auch viel mehr Steuern bezahlen. Und Rosanna Grüter würde über die Zahlen noch staunen, wenn die Steuererträge von Gemeinden, Kanton und Bund nach Geschlechtern aufgeteilt würden. Dann wäre sie vielleicht plötzlich auch weniger «schlecht mit dem Geld».