Russland und China klagen, dass die USA ihre Länder einkreisen würden – mit Verbündeten und Militärbasen auf deren Territorien.

Der Vorwurf wird jedes Mal hohnlachend zurückgewiesen: Wir doch nicht.

Nun hat Elon Musk diese Heuchelei an einem anderen Beispiel blossgestellt: Er zeigte eine Karte des Iran, umgeben von vielen, vielen Sternenbannern.

Sie stehen für US-Militärstützpunkte im Westen, Süden, Osten und Norden des Mullah-Staates.

Eingekreist, könnte man sagen.

Doch Musk drückt es mit triefendem Sarkasmus so aus: «Schaut mal, wie eng sie ihr Land an unsere Militärstützpunkte gelegt haben.»

Das erinnert an die klassische Ausrede bei einer bayerischen Wirtshaus-Rauferei: «Der is mir pfeigrad in Masskrug einigrannt.»

Ironie – oder Iranie, wie es Musk spöttisch formuliert? Sicher, und gute Ironie obendrein.

Aber sie hat einen gefährlichen Kern. Die USA unterhalten schon jetzt 900 Basen in aller Welt. Es ist kein Zufall, dass sie rings um ihre schärfsten Konkurrenten angeordnet sind. Bald kommen neue Einrichtungen in Finnland und Schweden dazu. Und, Daumen drücken, in der Ukraine, Moldawien und Georgien.

Angeblich dienen sie der Eindämmung. Doch die US-Politik ähnelte schon immer dem Strategie-Brettspiel «Risiko»: Dem Aufmarsch an der Grenze folgt bald die Übernahme des Nachbarn.