Grünen-Chefin Ricarda Lang zeigt sich nach den schlechten Wahlergebnissen ihrer Partei in Sachsen und Thüringen selbstkritisch.

In einem Interview mit dem «MUT»-Vodcast von Tijen Onaran sagt sie, dass man sich zu sehr auf den «Kampf gegen rechts» fokussiert habe. Dadurch habe man es versäumt, die Bürgerinnen und Bürger für die Grünen-Politik zu begeistern. «Man muss viel mehr sagen, wohin wir wollen, in welcher Gesellschaft wir leben wollen», so Lang.

Zugleich betont Lang eine wachsende Entfremdung zwischen der politischen Sprache der Grünen und den Anliegen der Bevölkerung. Vor allem junge Menschen hätten das Vertrauen verloren, dass die Partei ihre Interessen vertrete. Sie fordert daher, stärker auf die Sorgen der Bürger einzugehen.

Kritik übt Lang auch an den anderen Parteien, denen sie vorwirft, gezielt Falschmeldungen wie ein angebliches «Grillverbot» vor den Wahlen gestreut zu haben. «Es ist ein Volkssport geworden, Grüne zu hassen», erklärt die Parteichefin. Auf solche Angriffe wolle sie in Zukunft humorvoller reagieren: «Einfach mal sagen: Lass Bullshit Bullshit sein.»