Am 24. Juni sprach SP-Nationalrat und Aussenpolitiker Fabian Molina vor einer Kundgebung etlicher Albaner an der Europaallee in Zürich. Organisiert hat den Anlass die kosovarische Gemeinschaft in der Schweiz, angeblich, um die Republik Kosovo gegen Serbien zu verteidigen.

Molina behauptete, der EU-Normalisierungsprozess zwischen Serbien und Kosovo stocke, weil der serbische Präsident Vucic «zündelt und provoziert». Selbstverständlich stünden die Kosovo-Albaner für nichts als für «Frieden und Stabilität in der Region». Die Zeit des Einknickens «vor dem autoritären serbischen Regime», so trommelte Molina, müsse endlich vorbei sein.

Dabei hat Antony Blinken, Aussenminister unter US-Präsident Joe Biden, erst kürzlich die kosovarischen Aktionen gegen die serbische Minderheit als unnötige Verschärfung der Spannungen bezeichnet. Sie würden die Bestrebungen der USA und der EU zwecks Normalisierung der Beziehungen untergraben und «Konsequenzen für unsere bilaterale Beziehungen mit dem Kosovo haben».

An der Zürcher Kundgebung mit dem Einpeitscher Fabian Molina sah man Flaggen von «Grossalbanien». Sie zeigen eine Landkarte mit Albanien, dem Kosovo sowie Teilen von Serbien, Montenegro, Nordmazedonien und Griechenland. Dieser je nach Ansicht rechtsextreme beziehungsweise linksnationalistische Imperialismus ist eindeutig ein Verstoss gegen geltendes Völkerrecht.

Auf Mützen sah man obendrein Embleme der UCK, einer Terror-Organisation, die vom Internationalen Strafgerichtshof als kriminelle Vereinigung beurteilt wird. Auf einem Transparent wurden die Präsidenten Serbiens und Russlands, Vucic und Putin, gleichgesetzt.

Fabian Molinas bizarrer Auftritt vor albanischen Ultras, deren grossalbanische Fantastereien ans von Nazideutschland und Fascho-Italien gegründete Grossalbanien erinnern, war nicht gerade eine staatspolitische Glanzleistung. Mit seiner Parteinahme an dieser albanischen Kundgebung verantwortet Molina nämlich das Übergreifen des Balkankonflikts in unser neutrales Land.

Das ist ein unverantwortliches Spiel mit dem Feuer angesichts der Tatsache, dass sehr viele Angehörige der dortigen Nationalitäten in der Schweiz ihre zweite Heimat gefunden haben. Und hier – im Interesse aller – so friedlich wie möglich zusammenleben sollten.