China hat offiziell Pläne für den Bau eines gigantischen Wasserkraftwerks am Yarlung-Tsangpo-Fluss in Tibet bekanntgegeben, berichtet die Financial Times. Mit einer geplanten Leistung von 60 Gigawatt würde dieser Damm den derzeit grössten Staudamm der Welt, die Drei-Schluchten-Talsperre in Zentralchina, um das Dreifache übertreffen. Das Projekt ist Teil von Pekings Strategie, den Anteil erneuerbarer Energien am nationalen Stromverbrauch zu erhöhen, er soll 2025 bei 33 Prozent liegen.

Der Yarlung Tsangpo, der höchste grössere Wasserlauf der Welt, bietet enormes Potenzial für Wasserkraft. Nach Angaben chinesischer Offizieller soll das Projekt sowohl die wirtschaftliche Entwicklung Tibets vorantreiben als auch die Energieversorgung sichern. Umweltbedenken und die potenziellen Auswirkungen auf angrenzende Länder wie Indien und Bangladesch wurden von chinesischen Stellen zurückgewiesen. Man habe sichergestellt, dass weder die Umwelt noch die Wasserrechte beeinträchtigt würden.

Die Arbeiten an dem Megaprojekt reihen sich in Chinas ambitionierte Damm- und Energiepläne ein: Seit dem Jahr 2000 wurden in Tibet 193 Wasserkraftwerke gebaut.