Die Migration in wirtschaftlich starke Länder erreichte 2023 ein Allzeithoch: Rund 6,5 Millionen Menschen wanderten in die 38 OECD-Mitgliedsstaaten ein, wie ein Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zeigt. Dies entspricht einem Anstieg von knapp 10 Prozent im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2022 mit 6 Millionen. Besonders betroffen waren Grossbritannien, Kanada, Frankreich und Japan. Grossbritannien löste sogar erstmals die USA als Hauptziel ab. Hier trugen vor allem Rekrutierungen im Pflegesektor zu einer Nettozuwanderung von 750.000 Menschen bei, berichtet die Financial Times.

Während Experten die positiven wirtschaftlichen Effekte hervorheben – so trug die Migration wesentlich zur Überwindung der Inflationskrise nach der Pandemie bei –, mehren sich Stimmen, die auf die wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung hinweisen. In mehreren Ländern verlor die amtierende Regierung bei Wahlen an Zustimmung, teils auch die Macht. Auch in den USA war die Migration ein zentrales Thema im Wahlkampf zwischen Donald Trump und Kamala Harris. Der Republikaner plant in seiner Amtszeit als US-Präsident drastische Massnahmen gegen illegale Migration.