Beleidigungen, Bedrohungen, Prügeleien – Alltag in vielen deutschen Freibädern. Doch wie schlimm ist es wirklich? Erstmals hat ein Berliner Bademeister offen über die Lage in Badeanstalten berichtet – und dass er manchmal um sein Leben fürchtet.

In der Bild-Zeitung spricht er über «Beleidigungen, Morddrohungen, Faustschläge und Tritte». Laut ihm haben etwa 80 Prozent der Täter einen «arabischen Hintergrund». Er sagt: «Die Schläger sind Jugendliche aus dem Bezirk. Es sind keine Geflüchteten, sondern frustrierte Kids mit Migrationshintergrund im Alter von zwölf bis zwanzig Jahren.»

Insbesondere «Frauen, Schwule, queere Menschen und Juden» werden «gezielt beleidigt, bespuckt und tätlich angegriffen». Er sagt: «Diese Menschen passen nicht in ihr Weltbild und sind Freiwild.» Er bekomme das oft gar nicht mit, denn er stehe meist am Beckenrand und habe die Schwimmer im Auge.

Die Situation führt zu einer Atmosphäre der Angst unter den Bademeistern. «Wir wollen alle gesund wieder nach Hause kommen», so der Bademeister. «Wir hören so oft, dass die Täter draussen auf uns warten oder wissen, wo wir wohnen. Wir bangen um unsere körperliche Unversehrtheit und hoffen nur, dass der Tag bald vorbei ist.» Seine eigenen Kinder würde er nicht ins Freibad geben. Er sagt: «Nein, da würde ich lieber raus aufs Land fahren und in einen See springen.»

Die Berliner Bäder-Betriebe, die von Bild mit den Aussagen des Bademeisters konfrontiert wurden, bestritten die Vorwürfe. Sie behaupteten, ihren Mitarbeitern umfangreiche Schulungen anzubieten, darunter auch Präventionstrainings in Zusammenarbeit mit der Polizei. Es heisst, es gebe keine gezielten Angriffe auf bestimmte Gästegruppen in den Berliner Bädern.