Israel ist ihm ein Graus: Rapper Macklemore, Amerikaner mit irisch-katholischem Hintergrund und hebräischen Vornamen – bürgerlich heisst er Benjamin Hammond Haggerty – macht wieder einmal Politik.

In seinem soeben veröffentlichten Song «Hind’s Hall» rappt er gegen den jüdischen Staat: «Apartheid», «gewalttätige Besatzung», «Kolonialisten», «Genozid» wettert er. Der «Thrift Shop»-Sänger reitet damit die Anti-Israel- und Pro-Palästina-Welle der protestierenden Studenten in den USA und in Europa.

 

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Wobei es nicht das erste Mal seit dem Beginn des anhaltenden Gaza-Kriegs ist, dass der 40-Jährige Stimmung gegen Israel macht. Am 30. Oktober unterzeichnete er einen offenen Brief, in dem er einen Waffenstillstand und ein Ende der israelischen Blockade des Gazastreifens forderte. Im November dann hielt er eine Rede bei einer pro-palästinensischen Kundgebung in Washington, DC, bei der er Israel beschuldigte, Völkermord an den Palästinensern zu begehen.

Macklemore teilte mit, die Einnahmen aus dem Lied «Hind’s Hall» dem Uno-Hilfswerk für die Palästinenser, UNRWA, zu spenden. Der Musiker, der seit Jahren gegen seine Drogensucht kämpft – 2020 wurde er mit einer fast tödlichen Überdosis ins Spital eingeliefert –, kritisiert im Song aber auch die eigene Regierung, weil Präsident Joe Biden Israel unterstützt: «Ich werde dich im Herbst nicht wählen.»

Wirklich ausgereift scheint die Abfuhr an seinen Präsidenten nicht zu sein. Mehr ein Schnellschuss. Die scharfen Worte des Starrappers mit Millionen von Fans spielen Bidens Wahlgegner Donald Trump in die Hände. Und diesen hasst Macklemore noch viel mehr: 2016 war er am Song «FDT (Fuck Donald Trump), Pt. 2» beteiligt, 2021 veröffentlichte er nach Bidens Amtseinführung eine lüpfige Anti-Trump-Nummer namens «Trump’s Over Freestyle». Trump ist bekannt dafür, Israel stärker zu unterstützen als Biden.

Was Macklemore aber vor allem ausblendet und in seinem neusten Song mit keinem Wort erwähnt: Es war die palästinensische Hamas, die am 7. Oktober Israel angriff und den Krieg auslöste: Bei der «Operation Al-Aksa-Flut» kamen 1139 Israelis ums Leben, 5400 Menschen wurden verletzt und 240 Geiseln nach Gaza entführt. Im Mittelpunkt stand das Massaker bei Re‘im: 364 Menschen wurden getötet und etliche Frauen vergewaltigt. Ort der Gräueltat war das Supernova Sukkot Gathering – notabene ein Musikfestival.