Seit dem Angriff der palästinensischen Hamas auf Israel, der vor ziemlich genau einem Jahr zur anhaltenden Eskalation im Nahen Osten führte, gibt es für Star-Rapper Macklemore («Thrift Shop») kein Zurückhalten mehr. Im Mai bekundete er seine Solidarität mit den Palästinensern im Anti-Israel-Song «Hind’s Hall», und vor einer Woche trat er in seiner Heimatstadt Seattle an einem Pro-Palästina-Fest auf. Dort forderte er die Zuschauer zu «Fuck America»-Rufen auf.

Hintergrund ist Macklemores Verbitterung über die US-Regierung, die, so der Rapper, «unmissverständlich die anhaltende Gewalt Israels gegen das palästinensische Volk unterstützt und finanziert.» Im November hätte der 41-Jährige auch am Neon City Festival in Las Vegas auftreten sollen. So weit kommt es nach seinen Ausfälligkeiten in Seattle aber nicht. Das Festival teilte mit, dass Macklemore «wegen unvorhersehbarer Umstände» nicht mehr teilnehmen werde.

Auch Chappell Roan, die Sängerin, die derzeit in aller Munde ist, tritt nicht wie geplant auf. Sie hat zwei Festivals in New York und in Washington, D. C., einen Korb gegeben. Und zwar, um ihrer «Gesundheit Vorrang zu geben». Der 26-jährige Neo-Popstar («Good Luck, Babe!») kam unter die Räder, nachdem die Musikerin in den letzten Wochen wiederholt die amerikanische Politik verurteilt hatte. Auch sie solidarisiert sich mit den Palästinensern und ist von den Demokraten enttäuscht, die offenbar zu wenig für Transgender-Rechte täten.

In einem Video erklärte die Sängerin: «Ich kann auf keinen Fall hinter den völlig transphoben und völkermörderischen Ansichten einiger Linker stehen. Also ja, es gibt grosse Probleme bei beiden (den Demokraten und den Republikanern, die Red.) (…) Fuck Trump, aber fuck auch die Scheisse, die in der Demokratischen Partei passiert ist, die Leute wie mich und dich im Stich gelassen hat – und noch mehr Palästina und noch mehr jede marginalisierte Gemeinschaft auf der Welt.»

Weiter klagte Chappell Roan im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen vom 5. November: «Ich werde mich nicht mit den Optionen zufriedengeben, die mir zur Verfügung stehen, und ihr werdet mich nicht dazu bringen, mich deswegen schlecht zu fühlen. Also ja, ich stimme für fucking Kamala, aber ich gebe mich nicht mit dem zufrieden, was mir angeboten wird, denn das ist fragwürdig.»