Der russische Staat plant ein Gesetz gegen sogenannte Propaganda für Kinderlosigkeit, berichtet der Tages-Anzeiger. Dieses Gesetz soll verhindern, dass Frauen öffentlich positiv über ein Leben ohne Kinder sprechen.

Ziel ist es, Frauen in Russland stärker zur Familiengründung zu motivieren, um die sinkenden Geburtenzahlen anzuheben. Parallel dazu erschweren einige Regionen den Zugang zu Abtreibungen, während andere finanzielle Anreize für junge Mütter bieten.

Das Vorhaben ist Teil einer staatlichen Kampagne zur Förderung traditioneller Familienwerte. Zudem werden Massnahmen zur Stärkung klassischer Geschlechterrollen in Schulen eingeführt, etwa durch das neue Schulfach Familienkunde.

Befürworter des Gesetzes argumentieren, dass es die traditionellen Werte und die Familienstruktur in Russland stärken soll. Sie sehen die Förderung von Familien und die Bekämpfung der sogenannten childfree-Ideologie als notwendig an, um dem demografischen Rückgang entgegenzuwirken und Russlands gesellschaftliche Stabilität zu sichern.

Politiker wie Walentina Matwijenko, die Vorsitzende des Föderationsrats, bezeichnen die childfree-Ideologie als «Entartung des Feminismus», die aus dem Westen stammt und als Bedrohung für traditionelle Werte und Rollenbilder wahrgenommen wird.