Man fragt sich ja oft, was die Moderatoren der offiziellen Nachrichtensendungen insgeheim denken, wenn sie, angesichts der katastrophalen Lage des Landes, erneut den ewiggleichen regierungsamtlichen Beschwichtigungskram verlesen müssen.
Nun hat es einer getan, er hat geplaudert bei Maischberger, «Tagesschau»-Sprecher Constantin Schreiber, jung, sympathisch, lächelnd: Auf Maischbergers kluge Suggestiv-Frage, ob er sich vorkomme wie in einer Zeitschleife, antwortete er: «Ja, entweder das oder wie in einer Realsatire.» Und dann machte er aus seinem Herzen keine Mördergrube, Christian Lindner sähen die Grünen ja als «Posterboy des Liberalismus», Robert Habeck sei «zunehmend eine Diva, der sagt, er hat bald kein Lust mehr, und der jetzt die Streikenden für den Niedergang der Wirtschaft verantwortlich macht, der ja vielleicht viele Qualitäten hat, aber bei der Wirtschaft hapert’s da noch ein bisschen, und dann haben wir noch den komatösen Hausherrn», gemeint ist Olaf Scholz – was für ein grossartiger Rap, der den meisten Nachrichtenkonsumenten aus der Seele sprach.
„Der Posterboy des Liberalismus Herr #Lindner, die zunehmende Diva Herr #Habeck – und dann noch der komatöse Hausherr, der ab und zu auftaucht, aber dem man gefühlt nicht mehr so richtig zuhört“ – @ConstSchreiber über die Akteure der Ampel-Koalition.#maischberger @DasErste pic.twitter.com/TqrG2lzOZU
— Maischberger (@maischberger) February 21, 2024
Dass ihn der Kollege Jens Riwa gleich massregelte, war unnötig wie ein Kropf: Constantin Schreiber antwortete auf eine private Frage privat. Er ist als brillanter Journalist ausgewiesen, studierte in Oxford, ist Jurist, er spricht Arabisch, seine kritischen Recherchen über die Hetzinhalte der Predigten in unseren Moscheen («Inside Islam», «Moschee-Report») haben Wellen geschlagen.
Jüngst wurde ihm während einer Lesung eine Torte ins Gesicht geschmissen, er wurde, na klar, als Nazi bezeichnet, und da die persönlichen Drohungen bedenklich zunahmen, erklärte er, Vater von zwei Kindern, öffentlich, dass er sich zum Islam nicht mehr äussern werde.
Daraufhin wiederum warfen ihm einige Dummköpfe Feigheit vor. Ich sehe darin eher eine bewundernswerte Reife und Fürsorge für die Familie und gesunden Menschenverstand.
Wie grossartig und obercool ist es doch, dass ein solches Kaliber diesen Rap über unsere doch traurige Regierungsriege vom Stapel lässt.
Und jetzt träumen wir mal alle davon, dass sich die Nachrichten in Zukunft tatsächlich dem annähern, was wir alle längst als Realität erleben.
Schreiber – und in dem Fall auch ausnahmsweise Sandra Maischberger – sei Dank, grossartigste Unterhaltung!
Ich habe Heute, durch Zufall die kurze Tagesschau während des Skispringens gesehen. Moderiert hat Constatin Schreiber. Und über was hat er berichtet? Über die Demonstrationen gegen räächts. Da wurde mit den Teilnehmerzahlen wieder fürchterlich übertrieben. Also war die Sache mit Habeck ein einmaliger Ausrutscher. Man sieht zu, daß man seinen gut dotierten Job auf jeden Fall behält.
Soweit ich weiß, hat Schreiber in seiner … nunja … Dissertation die Darstellung Israels und der Juden in arabischen Schulbüchern untersucht – auch in solchen, die mit Finanzierung aus Deutschland entstanden, was ihm wohl die Aufmerksamkeit eingebracht hat … Soweit ich weiß (habe die Diss nicht gelesen), hat er es aber methodisch versäumt, mal zu untersuchen, wann der diagnostizierte Hass dort auftritt und wann derselbe, nur "umgekehrte" Hass in israelischen Schulbüchern auftaucht. So bad …
Meint der Autor vielleicht "Rant" ("Schimpfkanonade") statt "Rap"? "Rap" kommt mir in diesem Zusammenhang doch sehr ungewöhnlich vor bzw. habe ich noch nie gehört. Es war da ja auch nichts gereimt oder rhythmisierter Sprache formuliert …?