Hans-Jürgen «Hansi» Voigt ist ein «in der Schweiz tätiger deutscher Journalist und Unternehmer» (Wikipedia). Einer grösseren Öffentlichkeit bekannt wurde er als Mitarbeiter von 20 Minuten und Gründer des Newsportals Watson, bevor er die AZ Medien 2016 im Streit über die neue Führungsstruktur verliess.

Heute ist Hansi Voigt Präsident von Jolanda Spiess-Hegglins Verein «Netzcourage». Dieser hat sich dem Kampf gegen Hass in den sozialen Medien, gegen digitale Gewalt und Cyber-Stalking verschrieben. Voigts Ehefrau versieht eine Kaderstelle beim Schweizer Fernsehen SRF.

Zu seiner Bekämpfung des Online-Hasses will nicht so recht passen, dass Hansi Voigt SVP-Nationalrat Andreas Glarner am 18. Dezember 2022 auf Twitter als «Gaga-Rechtsextremisten» bezeichnet hat. Denn dieser Ausdruck erwies sich im Nachhinein als mutmasslich strafrechtlich relevant im Sinne von Beschimpfung und übler Nachrede.

Dies stellte jedenfalls die Staatsanwaltschaft Muri-Bremgarten im Rahmen eines Strafbefehls gegen Hansi Voigt fest. Dieser habe nämlich den Aargauer Politiker «in seinem Ansehen diskreditiert» und «zudem den Leumund des Strafklägers geschädigt».

Hansi Voigt wurde zu einer bedingten Geldstrafe von insgesamt 8000 Franken bei zweijähriger Probezeit, einer Busse von 1000 und einer Strafgebühr von 800 Franken verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Voigt könnte es an die nächsthöhere Instanz weiterziehen.

Zumindest muss sich Hansi Voigt jetzt wie seine Mitkämpferin Jolanda Spiess-Hegglin den Vorwurf gefallen lassen, beim Einsatz für Sauberkeit in den sozialen Medien nicht die saubersten Methoden anzuwenden. Er gefällt sich offensichtlich in der Rolle jener deutschstämmigen Zuwanderer, die in die Schweiz geströmt sind, um hier angebliche Rechtsextremisten zu jagen.