Was geschah, bevor Jewgeni Prigoschin, Chef der «Gruppe Wagner», bei einem Flugzeugabsturz mit noch ungeklärter Ursache das Leben verlor?

Prigoschin verbrachte die letzten Tage vor dem Flugzeugabsturz auf Reisen durch Afrika, während er seine Zukunft plante. Das haben Recherchen des amerikanischen Wall Street Journal unter Berufung auf mehrere Quellen ergeben.

Laut der Zeitung landete Prigoschins Privatflugzeug letzten Freitag in der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik. Nach Aussage von drei Personen, die mit dem Verlauf des Treffens vertraut waren, versuchte Prigoschin Präsident Faustin-Archange Touadéra dazu zu überreden, die Zusammenarbeit mit ihm fortzusetzen.

Später sei ein Hubschrauber von «Wagner» mit Kommandanten einer bewaffneten sudanesischen Armee am Standort von Prigoschin gelandet. Dieser hat die Gruppe in der Vergangenheit im Krieg gegen die Regierung von Sudan unterstützt.

Mit dabei gewesen seien mehrere Kisten Gold – als Bezahlung für von Prigoschin gelieferte Waffen. Dieser soll bei diesem Anblick gesagt haben: «Ich brauche mehr Gold.»

Nach dem Aufenthalt in der Zentralafrikanischen Republik machte Prigoschin laut der Zeitung einen kurzen Zwischenstopp in Mali. Von dort aus trat er die Weiterreise Richtung Russland mit Ziel Sankt Petersburg an. Dort kam er bekanntlich nie an.

Laut dem Wall Street Journal übernimmt der Kreml allmählich die Kontrolle über Prigoschins weit verzweigtes Kundennetzwerk.