Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat heute vor der Vereinigten Bundesversammlung der Schweiz eine Rede gehalten, in der er die Schweizer zur Solidarität mit seinem kriegsversehrten Land aufrief. Selenskyj erhielt im Stehen dargebrachte Ovationen von den anwesenden Parlamentarierinnen und Parlamentariern.

In seiner Ansprache bedankte sich der ukrainische Präsident bei der Schweiz für ihre Unterstützung. Er lobte die Eidgenossenschaft dafür, dass sie angesichts des Leids in der Ukraine nicht gleichgültig geblieben sei. Insbesondere erwähnte er die von der Europäischen Union verhängten Sanktionen, denen sich die Schweiz angeschlossen hat, sowie die Sperrung russischer Gelder und die humanitäre Hilfe seitens der Schweiz.

Dennoch rief Selsnekyj die Schweiz dazu auf, auch bei Waffenlieferungen einen klareren Kurs zu verfolgen und sich den europäischen Partnern anzuschliessen.

Selenskyj prangerte die fortgesetzte Aggression Russlands an und erinnerte an das tägliche Leiden der ukrainischen Bevölkerung.

Er beschuldigte Russland, den «Tod auf ukrainischen Boden» zu bringen, indem es Drohnen und Raketen einsetzt, um Menschen und Infrastruktur anzugreifen.

Zudem warf er Russland vor, das Atomkraftwerk Saporischschja als Schutzschild zu nutzen und kürzlich einen Staudamm gesprengt zu haben, um sich militärische Vorteile zu verschaffen. Selenskyj bezeichnete Russlands Vorgehen als «Krieg des Völkermords».

Selenskyj appellierte an den Zusammenhalt und die Solidarität der Europäer angesichts der russischen Aggression. Er betonte, dass Hunderte ukrainische Familien unter den russischen Angriffen leiden und jede Nacht zahlreiche russische Drohnen gegen das ukrainische Volk eingesetzt werden.