Aussenministerin Annalena Baerbock hat auf die Frage, ob sie ukrainische Gegenschläge billige, die inzwischen russisches Herzland erreichten, Folgendes gesagt: Wenn die Ukraine sich gegen russische Angriffe verteidige, «um ihre Menschen zu schützen, tut sie das im Einklang mit dem Völkerrecht».

Baerbock äusserte sich gegenüber der Funke-Gruppe und der französischen Zeitung Ouest-France besorgt über den brutalen russischen Angriffskrieg, der nicht nur in der Ukraine, sondern auch aus Russland heraus geführt werde. Sie erklärte, dass die Ukraine das Recht habe, sich bestmöglich gegen Angriffe zu verteidigen, auch wenn dies bedeute, in das russische Herzland vorzudringen.

Sie wies darauf hin, dass die hauptsächlichen Verteidigungsbemühungen der Ukraine auf Luftverteidigung basierten, aber für Städte wie Charkiw, die sich in unmittelbarer Nähe zu Russland befinden, seien selbst die besten Luftverteidigungs-Systeme oft nicht ausreichend. Baerbock unterstrich, dass Russland mit Panzern, Soldaten und Raketen in die Ukraine eingedrungen sei und dass die Ukraine lediglich ihr Recht auf Selbstverteidigung ausübe – so, wie es in der Uno-Charta verankert sei. Sie betonte die Bedeutung dieser Charta als Grundlage für die militärische Unterstützung der Ukraine.

Die Aussenministerin liess zudem verlauten, Deutschland werde sich nicht von den Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin einschüchtern lassen. Sie verurteilte Putins Taktik, Angst zu schüren und Terrorakte in der Ukraine zu verüben, darunter Angriffe auf Geburtskliniken, Bahnhöfe und Schulen.

Baerbock bekräftigte, dass Deutschland die Ukraine weiterhin unterstützen werde. Putin werde nicht erfolgreich sein, die internationale Hilfe für die Ukraine zu blockieren.