Russland ist gemäss aktuellen Zahlen wieder der zweitgrösste Lieferant von LNG, also flüssigem Erdgas, in Richtung Europäische Union. Zuvor war der Export nach dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines ausgefallen.

2023 dürfte die Exportmenge an LNG aus Russland einen neuen Rekordstand erreichen. Das meldet die Financial Times.

Bereits in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres hat die EU 40 Prozent mehr Flüssigerdgas in die EU exportiert als im selben Zeitraum 2021. Während die EU gegen die Ausfuhr von Kohle und Öl Sanktionen verhängt hat, ist das bei Gas nicht der Fall.

20 Prozent der Lieferungen von Flüssigerdgas aus Russland bleiben aber nicht beim Empfänger. Europäische Staaten verschiffen es weiter in Drittländer ausserhalb des EU-Raums, unter anderem nach China, Japan und Bangladesch.

Die Zwischenhändler aus Europa verdienen damit gutes Geld. In den meisten Fällen wird das LNG zu einem höheren Preis weiterverkauft als im Ankauf.

Dafür werden die bestellten russischen Lieferungen bereits auf dem Weg an einer Zwischenstation umgeladen und weiterexportiert. Dieser «Umschlag» ist bisher nur in Grossbritannien und den Niederlanden verboten.