Wie jede Kunst hat auch die Rhetorik eine dunkle Seite: die Rabulistik.

Diese Kunst besteht darin, dem Gegner das Wort im Mund umzudrehen, mit Spitzfindigkeiten und Wortklaubereien Sachverhalte zu verfälschen. Die Grenze zur Lüge ist fliessend.

Kaum einer beherrscht diese schwarze rhetorische Magie so gut wie Robert Habeck. Gerade hat er wieder ein perfides Meisterwerk abgeliefert.

Der Wirtschaftsminister wählte ausgerechnet den Anschlag auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico. Er ist konservativ, EU-skeptisch, ein Russland-Versteher; der Attentäter wohl ein politischer Gegner, der der linken, pro-europäischen Opposition nahesteht.

Hätte man sich denken können. Doch Habeck tut so, als seien Ficos eigene Gefolgsleute, ja womöglich gar die AfD, für den Mordversuch verantwortlich.

Die Logik? Die Rechten sprächen eine gewalttätige Sprache, und die führe zwangsläufig früher oder später zu physischer Gewalt – siehe Fico. Quod erat demonstrandum.

Bewiesen? Nein, bewiesen ist damit nur eines: Beim Kampf gegen den politischen Gegner ist Habeck kein Trick zu schäbig.