Im Augenblick werde das deutsche Volk «belogen», erklärt der Bundeskanzler in einem Interview mit der FAZ. Olaf Scholz wirft seinen politischen Gegnern vor, die Bürger über die Finanzierung zusätzlicher Ukraine-Hilfen in Höhe von drei Milliarden Euro zu täuschen.

Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reagierte entsetzt auf diese Vorwürfe. Sie mahnte Kanzler Scholz, den Streit um die Finanzierung nicht für Wahlkampfzwecke zu nutzen. «Die Zeiten sind zu herausfordernd, als dass wir in Wahlkampfrhetorik verfallen sollten», so Baerbock. Sie betonte, dass die Sicherung der europäischen Sicherheit oberste Priorität haben müsse.

Hintergrund der Kontroverse ist Scholz’ Plan, die Schuldenbremse zu lockern, um die Ukraine-Hilfen zu finanzieren. Die Union, FDP und auch Teile der Grünen favorisieren hingegen eine ausserplanmässige Haushaltserhöhung. Kritiker aus der Union werfen Scholz vor, die Nerven verloren zu haben.