Vom CEO zum VR-Präsidenten: Etwa so sieht der angekündigte Umbruch beim Weltwirtschaftsforum (WEF) aus. «Executive Chairman» Klaus Schwab hat angekündigt, den Chefposten zu verlassen. Künftig wird er den Stiftungsrat präsidieren.
Das WEF ist kein privates Unternehmen, sondern eine Stiftung nach Schweizer Recht. Oberstes Organ in einer solchen ist der Stiftungsrat. Er stellt sicher, dass die Stiftung ihren definierten Zweck erfüllt.
Schwab, inzwischen 86, hat sein Vorhaben zunächst nur intern kommuniziert. Nach ersten Medienberichten bestätigte die Medienstelle des WEF die Nachfolgeplanung des Gründers.
Der Übergang soll demnach bis Januar 2025 erfolgen. Wer Klaus Schwab als geschäftsführenden Vorsitzenden ersetzt, ist noch unklar. In der Favoritenrolle steht der 58-jährige Borge Brende, seit 2017 als WEF-Präsident tätig.
Schwab lässt mit diesem Schritt nicht ganz los von seiner Schöpfung und bleibt an entscheidender Stelle in der Verantwortung. Gleichzeitig hat er den ersten Schritt zur kompletten Übernahme durch eine neue Generation gemacht.
Dieser Schritt war von Partnern des WEF schon länger gefordert worden. Angesichts des fortgeschrittenen Alters des Gründers hatten diese darauf gedrängt, die Zukunft des internationalen Anlasses durch eine Nachfolgeregelung zu sichern.
Eine weitere Kritik lautete, dass das Weltwirtschaftsforum in der aktuellen Konstellation zu stark von einer einzelnen Person abhängig sei. Der Aufbau entspreche nicht den Anforderungen eines modernen Unternehmens.
Der Name Schwab dürfte aber über seine Zeit hinaus beim WEF verankert bleiben. Mehrere seiner Kinder sowie seine Frau besetzen wichtige Posten.