Robert Habeck zweifelt am Kohleausstieg bis 2030. Dafür erntet der Wirtschaftsminister Kritik – auch aus den eigenen Reihen. Klimaaktivistin und Grünen-Mitglied Luisa Neubauer warf ihm vor, Klimaziele und Versorgungssicherheit gegeneinander auszuspielen. «Die Klimarealität zeigt uns täglich, dass ein schneller Kohleausstieg notwendig ist», sagte sie dem Tagesspiegel.

Habeck hatte auf einem Industriegipfel betont, dass die Energiesicherheit für ihn Priorität habe. Kohlekraftwerke könnten erst vom Netz genommen werden, wenn genügend Alternativen vorhanden seien. Er warnte davor, durch politische Entscheidungen eine Energiekrise wie nach dem Ausfall russischer Gaslieferungen zu riskieren.

Auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Kathrin Henneberger forderte Habeck auf, am geplanten Kohleausstieg festzuhalten. «Im rheinischen Braunkohlerevier darf nicht mehr gerüttelt werden», erklärte sie. Die Klimakrise sei zu drängend, um den Kohleausstieg zu verzögern.