Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder wirft in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung der SPD vor, sich zu sehr den Grünen anzupassen. Er kritisiert, dass die SPD zu stark auf Klimathemen fokussiert sei. «Klima, Klima, Klima» dominiere die Agenda – die Sorgen der Wirtschaft würden dabei vernachlässigt werden. Des Weiteren engagiere sich die SPD nicht ausreichend für die Förderung der Bildung und den Wohnungsbau.

Er verteidigt auch weiterhin seine Freundschaft zu Russlands Präsident Wladimir Putin. Deutschland habe wirtschaftlich von russischem Gas profitiert. «Wenn es diesen Krieg nicht gegeben hätte, für den ich wirklich nicht verantwortlich bin, würden wir nach wie vor russisches Gas beziehen zum Nutzen der deutschen Wirtschaft», erklärte Schröder.

«Was mich am meisten getroffen hat, und das finde ich wirklich bedauerlich, das war Steinmeier», sagt Schröder. Der heutige Bundespräsident und Schröders langjähriger Weggefährte hatte erklärt, dass er Schröder nicht mehr zum Geburtstag gratulieren würde. «Das macht man nicht», meint der Altkanzler. Jene, die das Politische und das Private nicht trennen könnten, seien doch «eher arme Menschen».