Der deutsch-britische Geschäftsmann Arnulf Damerau, Ex-Berater von Glencore, hat gegenüber der Financial Times von einer angeblichen Erpressung gegen ihn berichtet. Es soll um Dutzende von Millionen Euro gehen.

Laut Damerau stecken hinter dem Versuch korrupte hochrangige Beamte aus der Ukraine. Sie sollen den Sicherheitsdiensten und der Präsidialverwaltung angehören.

Der Investor ist Miteigentümer von Cosmolot. Das Unternehmen betreibt Online-Glücksspiele und gehört zu den zehn grössten Steuerzahlern des Landes.

Im Oktober 2023 haben die ukrainischen Behörden bei Cosmolot eine Razzia durchgeführt und die Firma danach beschuldigt, gegen die Glücksspielgesetze zu verstossen. Ausserdem sollen 560 Millionen Euro Steuern hinterzogen worden sein. Seither sind die Konten des Unternehmens eingefroren.

Laut Arnulf Damerau sind die Vorwürfe «frei erfunden». Cosmolot habe die Tätigkeit erst 2021 nach einer Änderung der Glücksspielgesetze aufgenommen. 2023 habe man 60 Millionen Euro Steuern bezahlt. Die staatliche Steuerbehörde habe die entsprechenden Unterlagen problemlos akzeptiert.

Im vergangenen Dezember sei er von einer «ukrainischen Person» kontaktiert worden mit dem Vorschlag, die Kontrolle über die Hälfte des Unternehmens an einen Offshore-Trust zu übertragen. Dann würden die Untersuchung gegen Cosmolot eingestellt.

Vorwürfe über Korruption in der Ukraine gibt es seit mehreren Jahren. Die Kritik wird aber von westlichen Regierungen seit Beginn des Kriegs gegen Russland kaum mehr öffentlich geäussert.