Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico soll finanzielle Interessen an den Transitgebühren für russisches Gas haben, berichten slowakische Medien. Demnach soll er über eine Beteiligung an einem russischen Unternehmen – möglicherweise Gazprom oder eine Tochtergesellschaft – profitieren.

Niemand in der slowakischen Politik hatte offenbar gewusst, dass Fico im letzten Dezember nach Moskau reisen würde. Der Zweck der Reise soll gewesen sein, seine angeblichen Nebeneinkünfte aus russischen Gasgeschäften abzusichern.

Fico, der Vorsitzende der Partei Smer-SD, sieht sich seit Jahren mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Seine Partei stand in der Vergangenheit in Verbindung mit mafiösen Strukturen, die mutmasslich auch an der Ermordung des Investigativ-Journalisten Ján Kuciak und dessen Verlobter beteiligt waren.

Auch sein langjähriger Weggefährte Maros Sefcovic, derzeitiger EU-Kommissar für die Verhandlungen mit der Schweiz, gerät in den Fokus. Der ehemalige Kommunist, der in Moskau studiert hat, gilt als enger Vertrauter Ficos.