Die Republikanische Partei der USA zeigt sich zunehmend skeptisch gegenüber einer aktiven, interventionistischen Aussenpolitik. Dies zeigt ein Bericht der Welt. Das Lager, meist konservative Kreise, die entschlossene Verfechter militärischer Einsätze waren, wandle sich zunehmend. Besonders auffällig sei dies im Hinblick auf den Ukraine-Krieg, wo sich viele Republikaner, angeführt von Persönlichkeiten wie J. D. Vance, gegen weitere finanzielle und militärische Unterstützung für Kiew aussprechen.

Diese Entwicklung ist nicht ohne historische Parallelen: Viele Veteranen des Irak- und Afghanistan-Kriegs, die heute politische Verantwortung tragen, hinterfragen die aussenpolitische Agenda Washingtons. Vance, selbst ehemaliger Marine, kritisierte bereits vor dem russischen Einmarsch, dass die Ukraine nicht von Interesse sei. Er bezeichnete die militärischen Interventionen der USA als gescheitert.

Umfragen bestätigen diese Haltung: Laut Gallup-Studien sehen nur noch 61 Prozent der Republikaner die USA in einer Führungsrolle der Weltpolitik – ein deutlicher Rückgang gegenüber früheren Jahrzehnten. Der Afghanistan- und der Irakkrieg haben Spuren hinterlassen, die Furcht vor einer Wiederholung dieser Fehler dominiert den Diskurs.

Veteranen wie John Byrnes, die einst selbst für die US-Interventionen eintraten, kritisieren heute offen die Rolle ihrer Regierung, wie der Bericht der Welt zeigt. Byrnes plädiert für Zurückhaltung und spricht sich gegen die Verschwendung von Milliarden Dollar zur Unterstützung fremder Regierungen aus.

Doch die Haltung der Republikaner bleibt inkohärent. Während viele Parteimitglieder Waffenlieferungen an die Ukraine ablehnen, befürworten sie gleichzeitig die militärische Unterstützung Israels und Taiwans. Donald Trump, der von der wachsenden Kriegsskepsis profitiert, kündigt zwar an, den Ukraine-Konflikt bei einem erneuten Amtsantritt schnell zu beenden, bleibt jedoch konkrete Lösungsvorschläge schuldig.

Die Demokraten hingegen, einst skeptisch gegenüber militärischen Interventionen, haben in Teilen die Rolle der aussenpolitischen Falken übernommen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Kriegs-Skepsis der US-Republikaner nimmt zu: Immer mehr konservative Amerikaner verabschieden sich von der Weltpolizist-Politik"
  • Socrates9Zico10

    Da kann ich nur inständig hoffen, dass Trump wirklich neuer US-Präsident wird, weil nur so schnell dieser wahnsinnige Krieg in der Ukraine beendet werden kann! Wie wird Trump diesmal verhindert werden? Ebenbürtig ist Harris Trump jedenfalls auf allen Politikfeldern definitiv nicht!

  • DeSu

    Langsam dämmert es bei den Amerikanern. Es wird Zeit, dass sie sich um ihr eigenes Land kümmern statt ungebeten die Welt "regieren" zu wollen.

  • UKSchweizer

    "bleibt jedoch konkrete Lösungsvorschläge schuldig." Ist doch ganz einfach: Keine Waffen und Munition mehr liefern.