In einem Lagerraum im tiefen Innern des Europol-Hauptquartiers in Den Haag werden besonders sensible Dokumente und Daten gelagert. Aber seit letztem Sommer ist eine Reihe davon verschwunden, wie erst jetzt bekannt wurde.

Es handelt sich um Ausdrucke von Personalakten einer Reihe hochrangiger Beamter der Strafverfolgung bei Europol. Betroffen ist sogar die Direktorin der Behörde.

Bisher ist unklar, wie die Akten wegkommen konnten. Sie hatten sich in einem Safe befunden, der nur einem eingeschränkten Personenkreis zugänglich ist.

Es handle sich «um einen schwerwiegenden Vorfall in Bezug auf die Sicherheit und den Schutz personenbezogener Daten», liess Europol in einem internen Papier verlauten. Personalakten enthalten Informationen über Zivilstand, Stellenbewerbungen, aber auch die aktuelle Adresse der Betreffenden.

Vereinzelte Papiere wurden in der Zwischenzeit bei einer Person vorgefunden, über die nichts Näheres bekannt ist. Die Gründe für die Entwendung bleiben damit im Dunkeln.

Der Leiter der Europol-Personalabteilung wurde inzwischen in «Verwaltungsurlaub» geschickt.

Europol ist die europäische Koordinationsstelle zwischen nationalen Polizeibehörden, Interpol, FBI und weiteren Organisationen bei grossen internationalen Ermittlungen.