Es ist entschuldbar, wenn man Frau Brinkmann noch nicht kennt. Sie ist Virologin, war im Beraterstab von Frau Merkel und ist jetzt stellvertretende Vorsitzende des Corona-Expertenrats von Bundeskanzler Scholz.
Wer die Debatten um die richtige Corona-Politik genauer mitverfolgt hat, weiss vielleicht, dass Frau Brinkmann die radikale «No Covid»-Strategie empfohlen hat. Doch damit wird man noch nicht zum Tagesgespräch.
Das ist Frau Brinkmann aber durch ein kurzes Video gelungen, das viral gegangen ist. Darin erzählt sie, wie ein Schaffner sie während eines Telefongesprächs mit Frau Merkel stört, indem er ihre Fahrkarte verlangt.
https://twitter.com/realjonaswd/status/1495790827758661633
Sie, empört: «Ich telefoniere gerade mit Angela Merkel!» Der Schaffner ungerührt: «Ich will ihre Karte.» Frau Brinkmann kann diese Majestätsbeleidigung gar nicht fassen.
Man lernt sehr viel, wenn man sich dieses Video anschaut: Die Elite trifft auf den Pöbel. Und zur Elite gehören mittlerweile auch einige Star-Virologen, die eben auch die entsprechenden Starallüren entwickeln.
Lord Acton hat einmal gesagt, Macht korrumpiere. Und man könnte ergänzen: Grosse Nähe zur Macht macht arrogant.
Frau Brinkmann hat mit diesem Video einen neuen Weltrekord in Narzissmus und Grössenwahn aufgestellt.
Norbert Bolz
Die Abgehobene können natürlich nicht verstehen, dass ein einfacher Schaffner nach einer profanen Fahrkarte fragt. Wo man doch gerade mit der gottgleichen Frau Merkel konferiert. Und sie entblödet sich nicht, dass in einem Video zum besten zu geben. Arme Frau Brinkmann, verkrieche dich besser in deinem Labor.
Es fehlt das interview mit dem Schaffner, dem eigentlichen Helden der Geschichte. Ein Gespräch, das man in der Strassenbahn öffentlich führt, kann nur in der eigenen Selbstüberschätzung wichtig sein.
tragisch…jung und so trocken