Wehrfähige Exil-Ukrainer sollen nach Hause an die Front. Dies kündigte der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba auf X an. So will die Regierung in Kiew die Reihen ihrer Streitkräfte stärken.

Kuleba schrieb: «Im Ausland zu leben, befreit einen Bürger nicht von den Pflichten gegenüber seinem Heimatland.» Massnahmen sollen zur «Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Männern im wehrfähigen Alter in der Ukraine und denen im Ausland» dienen. Sein Aussenministerium werde bald Genaueres bekanntgeben.

Laut einem Bericht der ukrainischen Nachrichtenseite ZN.ua, der sich auf ein offizielles Dokument aus dem Aussenministerium bezieht, wurden die ukrainischen Konsulate bereits angewiesen, Männern zwischen 18 und 60 Jahren nur noch für die Rückkehr notwendige Papiere auszustellen. Für andere Behördengänge müssten die Männer in ihr Heimatland, in die Ukraine zurückkehren.

Das Aussenministerium hat diese Angaben nicht bestätigt. Die ukrainische Passbehörde habe mitgeteilt, dass aus technischen Gründen bestimmte Vorgänge in den Auslandsvertretungen derzeit nicht bearbeitet würden, schreibt der deutsche öffentlich-rechtliche Sender ARD. Nachdem die geplante Regelung bekannt wurde, haben sich in den Hauptfluchtländern in der Europäischen Union lange Schlangen von Männern gebildet, die noch vor dem Inkrafttreten neue Pässe beantragten.

Kiew hatte erst kürzlich die Vorschriften zur Einberufung verschärft. Kriegsdienstverweigerer werden härter bestraft und die Entlassung aus dem Kriegsdienst wird hinauszögert.