Die westliche Unterstützung für die Ukraine dauert an: Jüngst ist bekanntgeworden, dass Kiew F-16-Kampfjets erhält. Die ersten Kampfflugzeuge sollen noch diesen Monat eintreffen.

Grosse Schweizer Medien wie SRF und der Tages-Anzeiger begrüssen das. «Mit den Kampfjets steigert Kiew seine Chancen auf Angriffe auf die Krim-Brücke, die eine wichtige Nachschubroute für die von Russland annektierte Halbinsel darstellt», schrieb der Tages-Anzeiger-Journalist Vincenzo Capodici unlängst, der keinen Hehl daraus macht, dass er die F-16-Lieferungen begrüsst.

Diese seien für Kiew «von grossem militärischen Nutzen». Damit könne sich die Ukraine «effektiver gegen die Russen» verteidigen», meint Capodici und verweist auf Einschätzungen von Nato-Verbündeten. Gleichzeitig sende der Westen eine wichtige Botschaft an Russland.

Nicht ganz so positiv sieht man das beim SRF: «Die F-16-Jets werden der Ukraine helfen, die Front zu stabilisieren. Nicht mehr, aber auch nicht weniger», kommentierte Russland-Korrespondent David Nauer die Lieferungen in der «Tagesschau» vom 11. Juli. Kritische Einwände sucht man aber auch beim SRF-Korrespondenten vergeblich.

Was auffällt: Weder SRF noch der Tages-Anzeiger erwähnen, dass die F-16-Jets als Atomwaffenträger zertifiziert sind und entsprechend mit Atomwaffen bestückt werden könnten. Flugzeuge vom Typ F-16 sind aus dem Nato-Konzept der sogenannten nuklearen Teilhabe bekannt.

Moskau betrachtet die Kampfjet-Lieferungen als «bewusste Signalhandlung der Nato im nuklearen Bereich», sagte Aussenminister Sergei Lawrow kürzlich.

Eine Herausforderung besteht für Kiew darin, für den Einsatz der F-16-Flugzeuge geeignete Start- und Landebahnen in der Ukraine zu finden. Sollten Nato-Staaten es Kiew erlauben, ukrainische F-16-Jets von Militärstützpunkten in Nato-Staaten aus zu Einsätzen gegen Russland zu starten, wird Moskau diese bombardieren. Das etwa erklärte der russische Generaloberst Andrei Kartapolow kürzlich.

Klar dürfte sein: Die Eskalationsgefahr im Ukraine-Konflikt wird durch die F-16-Lieferungen weiter massiv verschärft. Auch die atomare Dimension darf hier nicht marginalisiert werden. Grossen Schweizer Medien scheint das jedoch keine Zeile wert zu sein. Jegliche Kritik an dem jüngsten Schritt sucht man vergebens.

Die 3 Top-Kommentare zu "Mit den westlichen F-16-Kampfjet-Lieferungen an Kiew erhöht sich das Risiko eines Atomkrieges. Schweizer Medien gefällt das"
  • bacon of hope

    Diese Wunderwaffe F16 werden genau so abgeschossen wie alle Wunderwaffen aus dem Westen, besser gesagt ein besseres Training für Russland. Billiger geht es gar nicht für Russland.

  • UKSchweizer

    Die Lieferung der F-16 wird ja als keine Eskalation sondern als ein Gebot der Menschenrechte gesehen oder so was. Anders wird wohl die Reaktion von Wladimir Putin darauf als klare Eskalation bezeichnet werden. So wird alles umgedreht.

  • Das Schweigen der Handschellen

    Die Klimax des Wahnsinns.