Fälle von religiös motiviertem Mobbing werden aus einer Schule in Bonn gemeldet. Demnach sollen strenggläubige muslimische Schüler auch christliche Mitschülerinnen unter Druck setzen, sich an islamische Bekleidungsvorschriften zu halten. Dies berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf den Bonner General-Anzeiger. Am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium sind mit 324 von 552 Schülern mehr als die Hälfte Muslime. Bei den Mobbern soll es sich um Einzelpersonen handeln.

Ein Sprecher der Bezirksregierung Köln bestätigte die Aussagen einiger Schülerinnen, wonach Jungen sie auf dem Schulhof oder im Sportunterricht unter Druck gesetzt hätten, weil sie sich nicht islamisch korrekt gekleidet hätten. Zudem sollen an der Schule die islamischen Gebetszeiten befolgt worden sein, was eigentlich untersagt ist. Jeder «öffentlich erkennbare Betversuch» werde unterbunden, um den Schulfrieden zu wahren, so der Regierungssprecher.

Ein ehemaliger Schüler sagte Bild, dass angeblich Bücher über den Islam aus der Schulbibliothek verschwinden oder beschädigt werden. Andere Schüler hingegen erklärten, dass die Situation nicht so dramatisch sei, wie sie dargestellt werde.

Um dem Problem entgegenzuwirken, steht die Schule seit einem Jahr in Kontakt mit der Organisation «Wegweiser – gemeinsam gegen Islamismus». Diese unterstützt die Lehrkräfte bei der Prävention von Radikalisierung durch Beratung und Veranstaltungen.