Die US-Behörden nehmen die russischen Kundenkonten unter die Lupe, die die UBS nach der Übernahme der Credit Suisse im Frühjahr 2023 übernommen hat.

Das Office of Foreign Assets Control, die mächtigste Sanktionsbehörde der USA, hat sich kürzlich an die Schweizer Grossbank gewandt, um mögliche Verstösse gegen Sanktionen zu untersuchen. Ziel ist es, Gelder mit «problematischer Herkunft», insbesondere im Zusammenhang mit Russland, zu identifizieren und entsprechende Konten zu schliessen.

Die UBS, die durch die Übernahme zur grössten Vermögensverwalterin der Welt wurde, kooperiert laut einem US-Beamten umfassend bei den Ermittlungen. Dennoch besteht das Risiko hoher Strafen oder im Extremfall der Sperre des Zugangs zum Dollar-Finanzsystem, falls Verstösse festgestellt werden.

Hintergrund der Untersuchung sind die umfangreichen Sanktionen, die die USA und ihre Verbündeten seit Beginn des Ukraine-Kriegs gegen Russland verhängt haben. Sie erschweren den Umgang mit russischen Vermögenswerten erheblich.

Vor der Übernahme durch die UBS verwaltete die Credit Suisse rund 4 Prozent ihres Gesamtvermögens für russische Kunden, was etwa 35 Milliarden Dollar entsprach. Die UBS arbeite nun daran, diese Kunden und Vermögenswerte zu prüfen und Beziehungen je nachdem zu beenden.

Gleichzeitig steht die Bank unter Beobachtung der Schweizer Finanzaufsicht, die ebenfalls besorgt ist, dass riskante Kunden von der Credit Suisse übernommen worden sind.

Die Diskussionen um den Umgang mit russischen Vermögen belasten nicht nur die UBS, sondern auch die Beziehungen zwischen den USA und der Schweiz. Washington kritisiert die Schweiz wegen mangelnder Transparenz bei der Offenlegung von wirtschaftlich Berechtigten. Ein neuer Gesetzesvorschlag zur Einführung solcher Transparenzregister wird derzeit im Schweizer Parlament diskutiert.