Am 11. Juli findet in der litauischen Hauptstadt Vilnius der Nato-Gipfel statt. Auf der Tagesordnung steht unter anderem: Die Möglichkeit von Sicherheitsgarantien der Nato gegenüber der Ukraine.

Solche Garantien gibt es in uneingeschränkter Form nur für Vollmitglieder der Nato. Der ehemalige Nato-Generalsekretär Anders Rasmussen stellt aber schon heute im Guardian klar, dass unabhängig davon Nato-Mitgliedstaaten Truppen in die Ukraine schicken könnten.

Könne sich das Bündnis nicht «auf einen klaren Weg für die Ukraine» einigen, sei es möglich, dass einzelne Länder wie Polen oder die baltischen Staaten von sich aus in den Konflikt eingreifen könnten. Das schliesse auch die Möglichkeit von «Truppen vor Ort» ein, so Rasmussen.

Für die Ukraine sei es völlig legal, eine solche militärische Unterstützung zu suchen. Der Guardian wertet die Ausführungen des früheren Nato-Chefs als Warnung an die Staaten, die einen solchen Schritt noch nicht wagen. Dazu gehört Deutschland, das befürchtet, Russland könnte ein direktes Eingreifen mit eigenen Truppen als Provokation betrachten

Anders Rasmussen forderte zudem, dass schriftliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine eine Kooperation im Nachrichtendienst, gemeinsame Trainings, eine erweiterte Munitionsproduktion und eine «ausreichende Lieferung von Waffen» beinhalten sollten.