Die Ermittlungen im Fall der sabotierten Nord-Stream-Pipelines nehmen Fahrt auf: Laut offiziellen Informationen der Staatsanwaltschaft Danzig hat die Segeljacht «Andromeda» vor den Anschlägen einen zwölfstündigen Zwischenstopp in Polen eingelegt. Dies ergaben Recherchen von der Süddeutschen Zeitung, der ARD, der Zeit und anderen internationalen Medien.

Die «Andromeda», die im September letzten Jahres von Rügen aus ostwärts in Richtung Polen unterwegs war, machte für mindestens einen halben Tag in einem nicht genannten polnischen Hafen fest. Die polnischen Ermittler bestätigen, dass sich tatsächlich sechs Personen an Bord befanden und die Crew sogar vom polnischen Grenzschutz kontrolliert wurde.

Die «Andromeda», eine «Bavaria 50 Cruiser» mit einer Länge von 15,57 Metern, einer Breite von 4,67 Metern und einem Tiefgang von 2,25 Metern, ist für die flache Ostsee ein vergleichsweise grosses Schiff. Die neuen Erkenntnisse werfen Fragen auf, ob der Zwischenstopp in Polen möglicherweise mit der mutmasslichen Mission der Crew zusammenhängt, die unterseeischen Röhren der Nord-Stream-Pipelines zu zerstören.

Die Ermittlungen der deutschen Behörden sind weiterhin im Gange. Die «Andromeda» bleibt ein zentraler Bestandteil der Untersuchungen. Auf dem Boot wurden Sprengstoffspuren entdeckt. Vermutet wird, dass die Crew gefälschte Pässe verwendet hat.
Die genaue Rolle Polens in dem Fall bleibt unklar. Die Staatsanwaltschaft Danzig hat jegliche Beteiligung polnischer Bürger an den Anschlägen auf die Pipelines verneint.