Niemand mag schlechte Verlierer. Daher kam die larmoyante Rede des türkischen Oppositionellen Kemal Kilicdaroglu über die «unfairsten» Wahlen gar nicht gut an.

Sie fand jedoch ein Echo in der internationalen Presse, die auf seinen Sieg gesetzt hatte und sich seine Niederlage irgendwie zurechtreden musste.

Was für ein Glück, dass Amtsinhaber Erdogan gerade mal eben durchs Ziel rutschte. Nur 52,1 Prozent stimmten für ihn. Pah, was für eine schwache Leistung.

Der Zahlentrick zeigt, wie die Medien Fakten zitieren – und dennoch lügen. Denn sie unterstellen, dass Erdogans Werte seit der letzten Wahl 2018 eingebrochen sind.

Kann man so sehen, wenn man ein Minus von 0,8 Prozent als Einbruch sieht. Damals erhielt er 52,9 Prozent. Bei der Wahl davor, 2014, bekam er 51,7 Prozent.

Tatsächlich fuhr Erdogan diesmal den überzeugendsten Sieg ein. Früher hatte er mehrere starke Kandidaten gegen sich. Diesmal nur einen, auf den sich die sechs grössten Oppositionsparteien geeinigt hatten. Dennoch gab er kaum Stimmen ab.

Aber so sind sie nun mal, die Pippi-Langstrumpf-Medien. Sie machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Widewidewitt.