In Österreich konnten die Freiheitlichen bundesweit erstmals stärkste Kraft werden. Wahltagsbefragungen lassen einen weiteren Denkzettel für die Wahlen zum Nationalrat im Herbst erwarten. Denn die Mehrheit der Wähler wollte ein innenpolitisches Signal setzen. Bei den Wählern der FPÖ waren es sogar 80 Prozent.

Mit 25,7 Prozent liegen die Freiheitlichen vor der ÖVP mit 24,7 Prozent sowie der SPÖ mit 23,2 Prozent. Beide Altparteien mussten das schlechteste Ergebnis ihrer Parteigeschichte einfahren und entsenden nunmehr jeweils fünf Mandatare. Dies ist für die Sozialdemokraten besonders bitter, sind sie doch seit nunmehr sieben Jahren in Opposition. Für das Rennen um den zweiten Platz, welches ebenfalls für den Herbst in ähnlicher Konstellation erwartet wird, kein gutes Vorzeichen.

Grüne und Neos liegen mit 10,7 beziehungsweise 9,9 Prozent enger beieinander als erwartet. Die Verluste der Grünen resultieren aus der Affäre um ihre Spitzenkandidatin Lena Schilling. Diese spielte die selbstverschuldete unfreiwillige Hauptrolle in einem Teenie-Drama in Bobostan.

Was die Volkspartei unter Sebastian Kurz gewinnen konnte, verliert sie nunmehr wieder Richtung FPÖ. Die Hauptmotive bei der Wahl waren die Themen Sicherheit und Zuwanderung. Auf diesem aufbereiteten Terrain werden die Freiheitlichen bei der Nationalratswahl kaum zu schlagen sein.