Paris, die Stadt der Liebe, macht’s vor. Sie erhöht die Parkgebühren für sogenannte Sport Utility Vehicles – kurz SUV genannt – massiv.

Wer an der Seine künftig mit einem Sportgeländewagen auffährt, bezahlt einen happigen Aufschlag. Für eine Stunde im Zentrum sollen die Gebühren von 6 auf 18 Euro angehoben werden, in Aussenbezirken auf 12 Euro (davor 4 Euro). Für sechs Stunden Parken im Zentrum werden gar 225 Euro statt bisher 75 Euro fällig. Den Teuertarif für SUV sollen ausschliesslich Besucher bezahlen. Anwohner sollen ebenso ausgenommen werden wie Handwerker und Pflegedienste.

Was den Parisern recht ist, ist den rot-grünen Zürchern billig. Nun zielen auch sie auf die SUV. Markus Knauss, Kommissionsmitglied und grüner Stadtparlamentarier, hat sich gegenüber der Pendlerzeitung 20 Minuten bereits zu Wort gemeldet: Wer ein grösseres, schweres Auto fahre, solle künftig mehr für das Parken in der blauen Zone bezahlen.

Knauss erklärte, es gehe darum, einmal abzuklären, ob Fahrzeuge auch in Zürich nach Gewicht klassifiziert und damit auch verschiedene Tarife eingeführt werden könnten. «Damit bezahlen schwere Fahrzeug mehr, leichte weniger.»

In einem wichtigen Punkt unterscheidet sich die Zürcher Idee allerdings stark von der Pariser Regelung. In Zürich würden sich die Erhöhungen auf die Parkarten für die blaue Zone beschränken, die auswärtigen Lenkerinnen und Lenker blieben verschont.

Der Grund dafür ist praktischer Natur. Gebühren kann man nur verlangen, wenn jemand eine Dauerparkkarte beantragt. Diese sind aber Anwohnern vorbehalten. Auswärtige brauchen auch weiterhin keine Dauerparkkarte, wenn sie ihr Fahrzeug während einer Stunde gratis in der blauen Zone abstellen.

Die neue Verordnung kommt ins Stadtparlament, sobald die Kommission ihre Arbeit beendet hat. Dies dürfte noch dieses Jahr geschehen. In einem Jahr könnte sie bereits in Kraft sein.

Was sie tatsächlich bringt, bleibt abzuwarten. Es ist kaum davon auszugehen, dass jemand ein kleineres Auto kauft, weil er ein paar Hundert Franken Parkgebühren spart. Der grösste Hebel, um Einfluss auf die Fahrzeugmasse zu nehmen, wären ohnehin die Zulassungsbedingungen für Motorfahrzeuge.

Das aber ist Sache des Bundes – und nicht der ideologisierten Städte.

Glücklicherweise.