Der Bonner Politikwissenschaftler Andreas Heinemann-Grüder sieht im aktuellen Regierungsumbau in der Ukraine deutliche Parallelen zum Führungsstil des russischen Präsidenten Wladimir Putin. In einem Interview mit Focus Online äusserte der Experte, dass sowohl Selenskyj als auch Putin zunehmend autoritär agierten und Entscheidungen innerhalb eines kleinen, exklusiven Beraterkreises fällten. So sei auch der Austausch hochrangiger Minister und der Absetzung des Oberkommandierenden der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj im Vorjahr ein Hinweis auf diese autoritären Tendenzen.

Heinemann-Grüder interpretiert den Regierungsumbau in Kiew als Versuch des ukrainischen Präsidenten, den Druck auf seine Regierung zu mindern. Angesichts der zunehmend kritischen Lage im Donbass und der schweren Schäden an der ukrainischen Energieinfrastruktur stehe Selenskyj unter enormem Druck, insbesondere im Hinblick auf den bevorstehenden Winter. Allerdings kritisierte der Politikwissenschaftler die «ausserordentlich dünne» Begründungslage für die Umbildung und bezeichnete dies als Selenskyjs «ersten Fehler» in der bisher erfolgreichen Informationspolitik seiner Regierung.

Heinemann-Grüder betonte, dass strukturelle Probleme, wie der Umgang mit Veteranen, durch diese Massnahmen nicht gelöst werden könnten. Er warnte, dass die symbolische Politik Selenskyjs nicht die grundlegenden Herausforderungen der Ukraine bewältige. Das Parlament trete seltener zusammen, was zusätzliche Spannungen in der politischen Landschaft verursache.

Die 3 Top-Kommentare zu "Politikwissenschaftler über Minister-Wechsel in Kiew: Selenskyj agiert immer autoritärer"
  • 🇨🇭🇨🇭Patriotin🇨🇭🇨🇭

    Selenskij regiert nicht, diese US Marionette! Und wie kann man Selenskij mit Putin vergleichen!!?7:35

  • deesse

    Was in unseren Medien als heroische Verteidigung von Freiheit angesehen wird ist genau gesehen die Opferung seines ganzen Volkes für den Erhalt seiner Macht.

  • franciswalsingham

    Er hat gut REDEN..derweil der🇺🇦 das Wasser bis zum Hals steht.