Nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Toten und über 200 Verletzten mussten Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und Verkehrsminister Volker Wissing (ehemals FDP, heute parteilos) die Stadt unter Polizeischutz verlassen. Rund 250 wütende Bürger protestierten lautstark gegen die Politiker. Sie riefen Parolen wie «Haut ab, Mörder!». Der Weg zu den gepanzerten Limousinen war zeitweise blockiert. Die Sicherheitskräfte bildeten eine Kette, um die Abreise der Minister zu ermöglichen.

Die Vorwürfe aus der Menge reichten von Politikversagen bis hin zu fehlendem Schutz vor Gewalt und Terror. Eine Mutter kritisierte: «Diese Politiker hinterlassen meinen Kindern eine schreckliche Zukunft.» Ein anderer Demonstrant nannte das Verhalten der Regierung «verlogen», er warf vor, die Anteilnahme sei nur wahltaktisch motiviert.

Kanzler Olaf Scholz besuchte ebenfalls den Ort des Attentats. Er sprach den Opfern und Einsatzkräften Mut zu und zeigte sich erschüttert über die Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft.