Niemand hatte den Porsche-Konzern gezwungen, seinen legendären 911er ausgerechnet vor diesem Hintergrund zu feiern, nämlich vor der Spannbrücke in Lissabon und der dahinter aufragenden stadtbeherrschenden Christus-Statue. Sie taten es dennoch, und nun war die Sache im Kasten, und man hätte das Beschleunigungswunder mit dem miesen Aufreisser-Image mit diesem sehr frommen Wahrzeichen veredeln können: Der Herr breitet seine Arme aus über Stadt, Land, Fluss und Auto.

Allerdings leben wir in verkehrten, in woken Zeiten. Nicht das Auto scheint bei der Abnahme das Bild gestört zu haben, sondern der Christus. So wurde die Werbeagentur wohl verpflichtet, denselben zu entfernen. Mit dem Filmchen wollte die Firma den Weg des Sportwagens durch die Zeiten feiern, von den 50ern und 60er Jahren über die Jahrhundertwende bis heute. Allerdings tut sie das nun mit einer hinterhältigen und sehr treffenden Pointe.

Besser hätte der Triumph des Wokismus über die christliche Religion auch im einst sehr katholischen Portugal nicht dokumentiert werden können, gerade wegen der Retouche.

Das Kreuz fehlt. Im Werbefilm blieb nur ein Sockel. Für einen unbekannten Gott. Und da jeder weiss, wo der Erlöser einst stand, schaut nun jeder gebannt auf die retuschierte Lücke.

Immerhin: Der Konzern hat sich mittlerweile entschuldigt.