In Deutschland breitet sich die hochansteckende Infektionskrankheit Masern wieder besorgniserregend aus. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt, wurden bis zum Ende der dritten Septemberwoche bereits 550 Fälle gemeldet. Zum Vergleich: 2023 waren es lediglich 79 Fälle. Besonders betroffen sind ungeimpfte Kinder, vor allem im Alter von bis zu zwei Jahren.

Das RKI verweist auf eine steigende Zahl von Fällen, die durch infizierte Personen eingeschleppt worden seien, welche nach Deutschland eingereist seien. Ein solcher Ursprung sei in 15 Prozent der aktuellen Krankheitsfälle nachweisbar. Der starke Anstieg der Infektionen führt zu wachsender Sorge unter Experten, die eindringlich zur Impfung raten. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für alle Kinder zwei Impfungen, die im Alter von elf bis 23 Monaten verabreicht werden sollten.

Trotz der wachsenden Fallzahlen wird die Situation in Deutschland derzeit noch nicht als ein umfassender Ausbruch betrachtet, so Leif Erik Sander, Leiter der Infektiologie an der Charité in Berlin. Im Vergleich zu Ländern wie Rumänien, wo bis dato etwa 18.000 Masernfälle registriert wurden, sei die Lage in Deutschland noch unter Kontrolle. Dennoch bleibt die Gefahr für Säuglinge und Personen mit geschwächtem Immunsystem hoch.

Masern gelten als eine der ansteckendsten Krankheiten und können in schweren Fällen lebensbedrohliche Komplikationen auslösen. Die Mehrheit der Betroffenen ist laut RKI ungeimpft, was die Wichtigkeit der Prävention unterstreiche.