Es ist still geworden um die Kriegstrommler.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Anton Hofreiter. Roderich Kiesewetter – früher waren sie täglich präsent als Einpeitscher und Antreiber. Doch jetzt – Schweigen.

Sogar Bild-Mann Paul Ronzheimer berichtet nicht mehr von der Front oder aus Wolodymyr Selenskyjs Vestibül.

Die können doch nicht alle in den Ferien sein. Der Krieg macht auch nicht Urlaub.

Oder haben sie bemerkt, dass der Wind sich dreht?

Aus den Schlagzeilen ist der Krieg verschwunden. In die Kommentare schleicht nüchterner Realismus. Noch ist man nicht so ehrlich, einzugestehen, dass Kiews Offensive gescheitert ist. Stattdessen schreibt man lieber von schleppendem Vorankommen.

Doch allmählich dämmert auch den Kriegstreibern, was immer klar war: Die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen, zu gross ist die russische Überlegenheit.

Vor allem aber darf sie ihn nicht gewinnen. Die USA wollen Russland schwächen, nicht besiegen. Kiew ist ihr Werkzeug.

Das war nie ein Geheimnis, und dennoch wurden immer mehr und tödlichere Waffen geliefert, die Ukrainer feurig in die Blutmühlen gepeitscht.

Wenn man wider besseres Wissen sinn- und nutzlos Tausende junger Menschen in den Tod schickt – zählt das eigentlich auch als Kriegsverbrechen?