Im Juni 2023 gab das deutsche Bundesverteidigungsministerium beim Rüstungsunternehmen Flensburger Fahrzeugbau (FFG) den Bau von 66 «geschützten Infanteriegefechtsfahrzeugen» in Auftrag. Dies, nachdem die FFG einen Mitbewerber ausgestochen hatte.

Der «FFG Armoured Personnel Carrier» wurde als «wirtschaftlichste Lösung, die auch schnell zur Verfügung steht», bezeichnet. Im Oktober 2023 wurden 48 davon an die Ukraine geliefert.

Laut der Zeitung Bild hat sich nun aber gezeigt, dass das Fahrzeug nicht geeignet ist für eine Nutzung im Gefecht. Obschon es vom Ministerium als «Infanteriegefechtsfahrzeug» bezeichnet wird.

Der Grund: Die Panzerung ist für diesen Einsatz zu schwach. Sie bietet nur Schutz gegen Handwaffen, nicht aber gegen Minen oder Artillerie-, Raketen- und Mörserbeschuss. An der Front ist das Fahrzeug damit kaum einsetzbar.

Ebenfalls fraglich ist, ob die FFG wirklich wie gefordert in Deutschland produziert hat. Laut Bild soll die Umsetzung des Auftrags über mehrere Vermittler bei einem Unternehmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten gelandet sein.

Für Aufregung sorgt auch der Preis der Fahrzeuge. Laut Kaufverträgen anderer Kunden kosten diese um die 200.000 Euro. Das Ministerium soll aber laut geheimen Dokumenten, die aufgetaucht sind, 600.000 Euro pro Stück bezahlt haben.

Stimmen die Informationen, dürfte Deutschland das Dreifache des üblichen Marktpreises bezahlt haben – für Fahrzeuge, welche die ukrainische Armee nur weit weg von der Front einsetzen kann.