Der Ausbau der Nationalstrassen scheint von einer Mehrheit des Schweizer Stimmvolks abgelehnt zu werden.

Gemäss ersten Hochrechnungen des Forschungsinstituts GfS Bern im Auftrag der SRG sagen 52 Prozent der Stimmenden nein zum Ausbau von fünf Autobahn-Teilstücken in der Deutschschweiz und von einem Teilstück in der Romandie für insgesamt 4,9 Milliarden Franken. Der Fehlerbereich liegt allerdings bei plus/minus drei Prozentpunkten.

Lukas Golder von GfS Bern sagte am Sonntag um 13 Uhr nach Bekanntgabe des Resultates einer zweiten Hochrechnung, theoretisch könnte noch ein Ja zur Vorlage resultieren. Er aber glaube nicht mehr daran, so Golder im SRF.

Nicht realisiert werden kann gemäss der Hochrechnung der Ausbau der A1 zwischen Bern-Wankdorf und Schönbühl BE auf acht Spuren und zwischen Schönbühl und Kirchberg BE auf sechs Spuren.

In der Westschweiz sollte die A1 zwischen Le Vengeron GE und Nyon VD auf sechs Spuren erweitert werden. Geplant war auch der Bau einer dritten Röhre des Rosenbergtunnels der A1 bei St. Gallen, und in Schaffhausen sollte der Fäsenstaubtunnel der A4 eine zweite Röhre erhalten.

Im Raum Basel wollte der Bund schliesslich die A2-Osttangente mit einem neuen Rheintunnel zwischen Birsfelden BL und Kleinhüningen vom Durchgangsverkehr entlasten.

Das Abstimmungsresultat bedeutet einen Erfolg für eine vom Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) und der Organisation Umverkehr angeführte Allianz. Sie brachte gegen den Parlamentsbeschluss zu den Ausbauprojekten das Referendum zustande. Ein Nein zur Vorlage empfahlen SP, Grüne, GLP sowie Umwelt- und Naturschutzorganisationen.