Zu Weihnachten gehört es sich, dass man guten Freunden ein Geschenk macht.

Aber es ist fraglich, ob sich Olaf Scholz über die Bescherung gefreut hat, die ihm Emmanuel Macron und Mario Draghi bereitet haben.

Ausgerechnet in einem Beitrag für eine britische Zeitung hat sich Europas neues französisch-italienisches power couple für eine «vernünftige Reform» der EU-Fiskalregeln ausgesprochen.

In Deutschland klingeln bei solchen Tönen die Alarmglocken. Denn dahinter steckt nichts anderes als eine Vergemeinschaftung der Schulden.

Prassen tun die anderen. Zahlen müssen die Deutschen.

Tatsächlich machen Draghi und Macron einen bestechenden Vorschlag zur Reduzierung der Altschulden: weder Steuererhöhungen noch Einsparungen. Sondern neue Schulden.

Und weil sie gerade so schön in Fahrt sind, garnieren sie ihr Geschenk mit einer Beleidigung: Verhandlungen über die neuen Regeln dürften nicht mit ideologischen Scheuklappen geführt werden.

Das dürfte man in Berlin besonders gerne hören.

Wie sagt man doch: Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde.