Die britische Akademie der Wissenschaften, die Royal Society, will jährlich fünf herausragenden Studenten 700.000 Franken Stipendiengelder auszahlen, verteilt auf vier Jahre. Sie sollen mit diesem Geld die schwierige Zeit nach dem Doktorat bis zu einer festen Uni-Anstellung überbrücken. Das ist gut so.

Schlecht aber ist, dass für die Auswahl der Studenten nur Schwarze in Frage kommen, weil diskriminierend für alle.

Die Royal Society beruft sich, scheinbar ganz wissenschaftlich, auf Zahlen. Lediglich 3,5 Prozent der britischen Hochschullehrer seien dunkelhäutig – im Vergleich zu fast 12 Prozent weisser Hautfarbe. Der ganze Rest, also die überwiegende Mehrheit, verteilt sich auf alle anderen Menschen unterschiedlicher Herkunft, etwa aus Asien. Oder ihre Erscheinung lässt sich nicht definieren, was mit «Mixed» etikettiert ist.

Mit anderen Worten: Die britische Gesellschaft lässt sich glücklicherweise nicht nach der Hautfarbe einteilen. Mehr noch: Wenn Menschen solchermassen erfasst werden, kommen ungute Gefühle auf.

Die hehre Absicht der Royal Society ist zwar zu respektieren. Sie will mehr Chancengleichheit im akademischen Betrieb. Unglücklicherweise tut sie indes genau das Gegenteil und unterscheidet die jungen Menschen nach ihrem Äusseren, ohne die Bildungschancen von Schwarzen tatsächlich zu erhöhen, wenn sie denn so viel schlechter sind als diejenigen aller anderen.