Mit Flüchtlingen hat Andi Kunz aus dem zürcherischen Wiesendangen Erfahrung. Er ist Gründer eines Hilfswerks.

Nach dem Ausbruch des Kriegs gab er einer fünfköpfigen Familie aus der Ukraine in einer Einliegerwohnung eine Unterkunft. Zunächst ging alles gut, auch wenn der Mercedes-SUV in sechsstelliger Preisklasse den Vermieter etwas stutzig machte.

Auch die Gemeinde spielte mit. Sie zahlte Sozialleistungen aus, übernahm Miete und Krankenkasse, wie der Blick berichtet.

Irgendwann wurden Andi Kunz wie auch die Behörden misstrauisch. Zum Mercedes gesellte sich ein Range Rover, zum Geburtstag bekam die Frau von ihrem Mann eine Louis-Vuitton-Luxustasche und teuren Schmuck. «Sie lebten in Saus und Braus», sagt Kunz dem Blick.

Recherchen zeigten: Der Familienvater ist zu Hause in der Ukraine ein gemachter Mann. Er handelt mit Sushi, Lachs und Kaviar, besitzt eine Villa und eine Stadtwohnung in Kiew.

Weil die Gemeinde keine Finanzinformationen erhielt, fiel die Sozialhilfe schliesslich weg. Auch die Miete übernahm Wiesendangen nicht mehr.

Doch selbst zu bezahlen: Darauf hatten die Ukrainer keine Lust. Die Kaution ignorierten sie, der Mietzins kam nur spärlich. Ende April 2023 verschwand die Familie.

Zurück blieb ein «Saustall», wie Andi Kunz sagt. Alles verdreckt, kaputte Toiletten, Brandflecke im Teppich und so weiter. Er beziffert den Schaden auf 16.000 Franken.

Der Entwicklungshelfer fordert das Geld auf dem juristischen Weg. Stattdessen erschien die Familie eines Tages mitsamt Anwältin vor seiner Tür und forderte, wieder in die Wohnung einziehen zu können.

Seitdem lebe sie in Angst, sagt die Frau von Andi Kunz.